"Wir schauen als Familie dankbar auf ein sehr bewegtes Jahr 2014 zurück. Nach einer guten und schnellen Geburt unserer 2. Tochter im Januar konnten wir das Krankenhaus noch am selben Tag verlassen und es uns zu Hause gemütlich machen. Dass wir ein paar Tage später wieder im Krankenhaus landen würden und dort einige Wochen zubringen müssten, war uns da noch nicht klar. Diese Wochen -gefüllt mit ständiger Phototherapie aufgrund eines anfangs extrem hohen und später einfach nicht genug fallenden Bilirubinwertes - kosteten viel Kraft und waren für unsere Familie, besonders die Kleine und mich eine große Herausforderung. Nach endlos scheinender Diagnostik und ständigen Blutabnahmen stand die Diagnose, ein extrem seltener und schwerwiegender Gendefekt. Mittlerweile zu Hause, führten wir die Phototherapie mit anfänglich bis zu 18 h täglich weiter. Wir und auch die Ärzte, konnten zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich einschätzen, wie unser Weg wohl weiter gehen würde. Auch für mein Christsein, meine Beziehung zu Gott waren diese Wochen sehr herausfordernd. Es gab Zeiten, in denen ich nicht beten konnte und an Gottes gutem Plan meine großen Zweifel hatte. Doch ich weiß, dass in diesen Tagen andere für uns gebetet haben. Das waren „Halme“, an denen ich mich über Wasser gehalten habe. Jedoch durfte ich in dieser Zeit auch lernen, was es wirklich heißt, Gott bedingungslos zu vertrauen, nämlich dann, wenn man mit ganz leeren Händen vor Ihm steht und selbst gar keine Möglichkeit hat weiterzugehen. Mitte März telefonierte ich mit einer Frau, die auch intensiv für uns betete. Sie hatte den Eindruck, dass Gott unserer Tochter volle Gesundheit schenken wird. Anfangs hatte ich da so meine Zweifel dran, doch mit der Zeit spürte ich, wie Gott mein Herz mit Frieden erfüllte und mir Gewissheit darüber gab, dass sie wirklich ganz gesund werden wird. Die Diagnose, die bei ihr gestellt wurde, benennt einen Gendefekt. Somit ist Heilung -naturwissenschaftlich betrachtet- unmöglich. Dies wurde mir auch aus ärztlicher Sicht bestätigt. Doch der Frieden, den ich in meinem Herzen spürte, konnte durch keine Erkenntnisse und Erklärungen in Unruhe gebracht werden… für mich war klar, dass Gott unsere Tochter gesund machen wird. Und dann mitzuerleben, wie der Bilirubinwert stetig weiter sinkt, trotz auch sinkender Bestrahlungzeit, waren Erlebnisse, die mich und meinen Glauben sehr geprägt haben. Ende Mai hatte unsere Tochter das erste Mal einen Schlafanzug zum Schlafen angehabt (vorher schlief sie nackt, nur mit Windel auf der Lichtmatte in einem Schlafsack). Eigentlich eine Banalität, doch in unserer Situation für mich ein Gefühl, für das es kaum Worte gibt, außer, dass sie wohl schöner nicht gekleidet sein konnte. Ab diesem Wochenende im Mai haben wir die Bestrahlung bei Pia ganz weggelassen. Der Bilirubinwert brauchte noch bis Ende September, um ganz bis in den Normalbereich zu sinken. Ich habe an ihr erleben dürfen, welch einen großen Gott wir haben und wie Er die Verheißungen erfüllt, die Er gibt. Ihm alle Ehre!
Nun ist Pia 1 Jahr alt und manchmal scheint das Erlebte schon so weit weg. Von ärztlicher Seite her sollen wir weiterhin achtsam sein. Insgesamt sehe ich meine Verantwortung als Mutter, gut auf meine Kinder zu achten. Sind sie doch ein Geschenk, für das wir gut sorgen sollen - das beinhaltet achtsam zu sein. Und ich weiß, dass wir in Gottes Hand sind. Es ist spannend mit Gott zu leben, man erlebt wirklich Erstaunliches, ja man erlebt Wunder. Tiefe Dankbarkeit erfüllt mich für alles, was ich in dem letzten Jahr erleben durfte, es hat unser Leben wunder-voll bereichert: Gott hat unser Leben wunder-voll bereichert. Das Buch "Kreiszieher" hat mich in dem Jahr begleitet und das auf eine Art, die passender nicht hätte sein können. Gott hat mich persönlich angesprochen.
Ich möchte Mut machen, Gott zu gewähren, dass Er uns persönlich anspricht, auch wenn die Umstände es erschweren... ES LOHNT SICH!